Darüber hinaus darf die Krankschreibung nur erfolgen, wenn eine Videosprechstunde aus technischen, zeitlichen, organisatorischen oder sonstigen Gründen tatsächlich nicht umsetzbar ist. B. mobil genug, das Büro aufzusuchen). Früher war ein persönlicher Arztbesuch dafür erforderlich, doch das ist nun nicht mehr zwingend notwendig.
Die Mitteilung kann formlos erfolgen (telefonisch, per E-Mail etc.), wichtig ist aber, dass sie tatsächlich den richtigen Empfänger im Betrieb erreicht (Vorgesetzter oder die zuständige Stelle). Genesungswidriges Verhalten – also Handlungen, die der Heilung zuwiderlaufen – kann arbeitsrechtliche Konsequenzen haben.
Beispiel: Ohne eine bestimmte Information oder Datei des erkrankten Mitarbeiters steht ein wichtiger Geschäftsprozess still. Der Arbeitgeber darf keine Frist zur Genesung diktieren und keine Nachteile androhen, nur weil jemand krankheitsbedingt ausfällt.
Arbeitnehmer brauchen also kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn sie während der Krankschreibung nicht ans Telefon gehen.
Krankheitstag ein ärztliches Attest (Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, „gelber Schein“) vorlegen, das die Dauer der voraussichtlichen Arbeitsunfähigkeit bescheinigt (§ 5 Abs. 1 S. 2 EFZG) – viele Arbeitgeber verlangen dieses Attest sogar schon ab dem ersten Fehltag. Beispielsweise darf ein Arbeitnehmer mit Grippe durchaus spazieren gehen, aber exzessiver Sport oder anstrengende körperliche Arbeit wären kontraproduktiv.
Wir schützen deine Rechte. Man kann dem Arbeitgeber mitteilen, dass man gerne bereit ist, das Anliegen auf anderem Wege (telefonisch, per E-Mail) zu besprechen oder nach der Genesung nachzuholen. Zunächst muss der Arbeitnehmer einige Melde- und Nachweispflichten beachten.
Arbeitnehmer sind gesetzlich verpflichtet, ihrem Arbeitgeber unverzüglich mitzuteilen, dass sie krankheitsbedingt arbeitsunfähig sind, und wie lange die Arbeitsunfähigkeit voraussichtlich dauert (so verlangt es § 5 Abs. 1 EFZG).
Vorsicht: Die Hürden dafür sind hoch, der Arbeitgeber muss den Beweiswert der AU-Bescheinigung erschüttern können (etwa durch objektive Widersprüche). Oftmals genügt bereits ein einfacher Telefonanruf. Auch der pauschale Hinweis des Arbeitgebers, der Mitarbeiter solle ein spezielles Attest vorlegen, das seine Unfähigkeit zur Teilnahme am Gespräch bestätigt (zusätzlich zur normalen Krankmeldung), hatte keine rechtliche Grundlage.
Der Arbeitgeber darf dem Arbeitnehmer nicht pauschal verbieten zu verreisen. Um Missverständnisse zu vermeiden, kann der Mitarbeiter vorsorglich wichtige Infos übergeben (z.B. Es kommt nach dem BAG auf die objektive Dringlichkeit und Unaufschiebbarkeit des Gesprächs an – nicht darauf, ob der Arzt explizit „Bettlägerigkeit“ attestiert hat.
Praxis-Tipp: Arbeitnehmer dürfen eine Einladung zum Personalgespräch während der Krankheit freundlich, aber bestimmt ablehnen, solange kein außergewöhnlicher Notfall vorliegt.
Er konnte jedoch nach Ansicht des BAG nicht ausreichend begründen, warum das Gespräch im Büro stattfinden sollte und nicht auch per Telefon hätte geführt werden können.
Eine Ausnahme gilt nach dem BAG-Urteil lediglich, wenn zwei Voraussetzungen erfüllt sind:
Falls du dir in einem solchen Fall unsicher bist, solltest du dich juristisch beraten lassen.
Bitte lesen Sie zu dem Inhalt auch unsere Rechtshinweise.
Teilen Sie mit, dass Ihr Arzt keine Einwände gegen die Reise hat und Sie z.B. Es gab Fälle, in denen Gerichte Kündigungen bestätigt haben, weil Arbeitnehmer während Krankheit einfach in den Urlaub geflogen sind, ohne den Arbeitgeber zu informieren und ohne sicherzustellen, dass die Reise die Genesung nicht beeinträchtigt.
Praxistipp: Wer krankgeschrieben ist und reisen möchte – ob innerhalb Deutschlands oder ins Ausland – sollte offen mit dem Arbeitgeber kommunizieren.
Aus Kollegialität und Loyalität ist das in Notfällen sinnvoll, aber zwingen kann man Sie nicht. Diese Frage führt oft zu Streit, da manche Arbeitgeber automatisch Misstrauen schöpfen, wenn ein Mitarbeiter trotz Krankschreibung z. B. ein Passwort oder den Stand eines Projekts), sollte er diese – wenn es ihm gesundheitlich möglich ist – kurz weitergeben.
B. am Strand im Ausland gesehen wird. Am Telefon darauf warten musst du aber nicht. Andernfalls gilt: Der Chef muss warten, bis der Mitarbeiter wieder gesund ist.
Im Normalfall lassen sich selbst wichtige Themen telefonisch, schriftlich oder zu einem späteren Zeitpunkt klären. B. telefonisch oder nach der Rückkehr geführt werden konnte.
Rechtlich zulässig ist es, Anrufe und Mails zu ignorieren, um sich zu schonen. In solch einem Fall darf der Arbeitgeber versuchen, den Arbeitnehmer zu kontaktieren, und der Arbeitnehmer sollte – sofern es ihm gesundheitlich möglich ist – kurz helfen. Arbeitnehmer müssen den Chef nicht hereinbitten, wenn dieser plötzlich vor der Tür steht.
Versucht der Arbeitgeber dennoch, Druck aufzubauen – etwa indem er tägliche Updates verlangt oder gar ein Ultimatum setzt, bis wann der Mitarbeiter wieder gesund zu sein hat – so überschreitet er seine Befugnisse. Dieser Rechtstipp gibt einen umfassenden Überblick über die arbeitsrechtliche Praxis in Deutschland zu diesen Fragen.
So kann der Arbeitgeber besser planen.
Auch wenn die Arbeitspflicht ruht – einige Nebenpflichten aus dem Arbeitsverhältnis bestehen während der Krankheit fort. „Unverzüglich“ bedeutet ohne schuldhaftes Zögern – der Arbeitgeber soll so früh wie möglich informiert werden, um disponieren zu können, etwa eine Vertretung zu organisieren.
Innerhalb der EU ist eine Reise während Krankheitszeiten im Prinzip erlaubt und führt nicht automatisch zum Verlust von Entgeltfortzahlung oder Krankengeld. Allerdings sollte der Arbeitnehmer mitteilen, wie lange er voraussichtlich ausfällt und diese Prognose ggf. Arbeitgeber sollten daher sehr zurückhaltend mit Kontrollen umgehen. Wer z.B.